Die Gnade-Christi-Kirche

Seit 1970

Die evangelische Gnade-Christi-Kirche, eine von Hansrudolf Plarre entworfene Saalkirche, steht in der Tietzstraße 34 im Berliner Ortsteil Borsigwalde des Bezirks Reinickendorf.

Geschichte
Am 1. Oktober 1925 wurde die Evangelische Kirchengemeinde Borsigwalde selbständig, zuvor gehörte sie zur Gemeinde der Dorfkirche Wittenau. Durch die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg waren alle für den Bau einer Kirche gespendeten Gelder wertlos geworden. Es konnte daher 1928 nur eine Baracke erworben werden, die zu einer Notkirche umgestaltet wurde. Sie wurde mit einem Dachreiter und einer Vorhalle versehen. Am 11. April 1969 wurde in ihr der letzte Gottesdienst gehalten. Anschließend wurde sie abgerissen. Am 8. November des gleichen Jahres erfolgte neben dem 1960 vom selben Architekten erbauten Jugendheim und Kindergarten die Grundsteinlegung für ein neues Gemeindezentrum. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 20. Dezember 1970, den Namen Gnade-Christi-Kirche erhielt sie am 4. Dezember 1973.

 

Baubeschreibung
Der Baukörper des quadratischen Zentralbaus ist in Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführt, seine Stützen und Balken sind außen und innen sichtbar. Das Flachdach wird durch die oberen Balken, die eine Attika bilden, verdeckt. Die Wände bestehen aus weiß geschlämmtem Mauerwerk. Der Innenraum wird durch wenige Fenster gleichmäßig erhellt. Neben dem Kirchsaal liegt der Gemeindesaal, beide sind durch große Türen verbunden. Die von außen wie auch vom Kirchsaal zugängliche kleine Kapelle soll an die Toten und Leidenden der Kriege erinnern. In einer Wandnische in Form eines Kreuzes befindet sich ein Corpus Christi.

Der Innenraum der Kirche ist trotz seiner quadratischen und damit die Zentralität vorgebenden Grundform diagonal ausgerichtet. Altar, Kanzel, Ambo und die von Dieter Noeske gebaute Orgel liegen im Bereich des Altarraums nach Osten. Damit entsprach der Architekt einem der frühen Reformversuche des Wiesbadener Programms, das die Platzierung der Orgel- und Sängerbühne im Angesicht der Gemeinde empfahl. Zur Kirchenmitte hin steht das von Hans-Dieter Stage geschmiedete kupferne Taufbecken. Das Kruzifix der einstigen Barackenkirche, eine Arbeit des Holzbildhauers Ernst Gustav Jaeger, befindet sich über dem Altar in der Winterkirche.

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gnade-Christi-Kirche

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