Es gibt schon seltsame Feiertage, liebe Lesererinnen und liebe Leser. Und ich meine jetzt nicht Weihnachten.

Obwohl… Bei der Umfrage unserer Jugendlichen in den Borsighallen, die im Krippenspiel eingebaut war, hat nicht ein einziger, der nach dem Wichtigsten am Weihnachtsfest Befragten, geantwortet, dass da der Erlöser, der Heiland, der Messias, der Friedensbringer für die ganze Welt geboren sei. Nicht einer! Christliches Hintergrundwissen verschwindet fast vollständig aus dem kollektiven Bewusstsein unserer Gesellschaft.

Aber jetzt steht uns ein Festtag bevor, den jeder… Nein, keiner kennt ihn: Am 21.Januar ist Weltknuddeltag! Ja, Sie haben richtig gelesen: Weltknuddeltag, oder wie er von den Erfindern Adam Olis und Kevin Zaborney 1986 auf Amerikanisch genannt wurde: "National Hugging Day".

Inzwischen tatsächlich ein internationaler Aktionstag. Die Erfinder haben den 21.Januar gewählt, weil das Datum genau in der Mitte zwischen dem Weihnachtsfest, dem Fest der Liebe, wie man so sagt, und dem Fest der Liebenden, dem Valentinstag liegt.

Das Anliegen, so abstrus es zunächst erscheinen mag, ist aber ein durchaus ernsthaftes und sinnvolles. Gefühle zu zeigen ist für viele Menschen nicht so einfach und so kann dieser Umarmungstag durchaus hilfreich sein, die eigene Scheu vor Gefühl und Umarmung zu überwinden.

Die Hirnforscher der Uni Wien haben außerdem herausgefunden, das Kuscheln medizinisch nützlich ist. Beim Kuscheln wird das Hormon Oxytocin, der Botenstoff der Liebe, ausgeschüttet. Dieses Hormon sorgt für die Gefühle, Geborgenheit und Glück. Knuddeln, Kuscheln usw. kann so gegen Stress helfen. Ob und wie die Wirkung eintritt, hängt allerdings von der Beziehung der beiden Kuschelpartner ab. Da braucht es sicher auch nicht unbedingt einen Weltknuddeltag. Aber es ist immer gut, daran erinnert zu werden: Kuscheln ist gesund, nicht nur zwischen Weihnachten und Valentinstag, sondern immer!

Pfarrer Egbert Vogel

PS: Jürgen Klopp war 2017 der Meistgeknuddelte!