Engel sind Boten Gottes, um uns beizustehen und sein Wirken für uns sichtbar zu machen. Sie erscheinen plötzlich und unerwartet. So beschreibt es die Bibel auch in der Weihnachtsgeschichte. Die Engel erscheinen den Hirten auf dem Felde mit der frohen Botschaft, dass der Heiland geboren ist.
Ja, Weihnachten verbinden viele von uns auch mit Engeln.
Aber wie sieht es in unserem Alltag aus. Gibt es da Engel?
Ich erinnere mich an einen Morgen in der Praxis. Total in meine Arbeit versunken, betritt eine Mitarbeiterin mein Zimmer. "Rolf, hast Du vergessen, dass der Morgensegen in drei Minuten im Radio kommt, den hörst du dir doch sonst immer an". Meine Reaktion war eine kurze Umarmung der Kollegin mit den Worten "Du bist ein Engel, dich schickt der Himmel". Und schon war ich unterwegs zum Radio, um gerade noch rechtzeitig den Segen zu empfangen. Ja, Engel helfen, auch im Alltag an Gott erinnert zu werden. Er kann jeden berufen, so wie hier eine muslimische Mitarbeiterin.
Ich meine, es liegt an jedem selbst, solch ein Ereignis einfach abzutun oder es als eine Botschaft des Himmels zu verstehen.
Vielleicht teilen Sie die Meinung, dass Mutter Teresa durch ihre Hilfe den Hungernden und Kranken in Indien wie ein Engel erscheinen musste. Wegsehen ist einfach, und dies war die tägliche Erfahrung dieser vergessenen Menschen. Wie müssen sie sich gefühlt haben, als Mensch wertgeschätzt zu werden, aus Nächstenliebe, so wie Jesus es uns vorgelebt hat.
Jeder von uns hat die Chance, ein Engel für andere zu sein. Indien ist weit weg, werden Sie denken, das stimmt auch. Aber haben Sie schon einmal einem Obdachlosen in die Augen gesehen, nachdem Sie einige Worte mit ihm wechselten und er sich über Ihre Gabe freute?
Jesus kam in diese Welt, damit wir Hoffnung haben dürfen bei allem, was auch in der Welt passiert. Dies feiern wir zu Weihnachten. Engel verkündeten die Geburt Jesu, so lesen wir es im 2. Kapitel des Lukasevangeliums. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und innere Ruhe, um vielleicht auch einen Engel mit einer himmlischen Botschaft zu erspüren.

Dr. Rolf Wegner