02/07/2024 0 Kommentare
Sehnsucht nach Frieden
Sehnsucht nach Frieden
# Aus der Gemeinde ...
Sehnsucht nach Frieden
Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden
(4. Mose 6, 26)
Ich sitze dieses Mal sehr spät über dem Wort der Woche. Der Überfall auf die Ukraine hat mich nicht nur wütend und fassungslos, sondern auch sprachlos gemacht. Eine brutale Wirklichkeit hat uns eingeholt, die viele nicht für möglich gehalten haben. Und meine Gedanken schreibe ich daher erstmals nicht über den Wochenspruch zum Sonntag, sondern über den letzten Vers des sogenannten Aaronitischen Segens.
Wir haben in den letzten Tagen Friedensgebete vor Gott gebracht, und die so oft gelesenen Worte aus den alten Psalmen haben eine aktuelle Dimension bekommen. Wir haben in Solidarität mit den überfallenen Mitmenschen in der Ukraine um Gottes Hilfe gebeten. Wir haben landesweit eindrucksvoll der Mitmenschen gedacht. Und der Segensspruch, den wir fast jeden Gottesdienst als letzte Worte der Liturgin oder des Liturgen hören, hat eine noch eindrücklichere Bedeutung bekommen. Es ist klarer geworden, dass die Bitte um Frieden, mehr ist als eine liebgewordene Formel. Bei allem, was uns in der Geschichte der Menschheit nicht gelungen ist, nämlich einen dauerhaften Frieden zu halten, sind wir auf Gottes Hilfe angewiesen.
Bei aller scheinbaren Hilflosigkeit in den gegenwärtigen Geschehnissen, sind wir nun in unserem christlichen Handeln verstärkt gefordert. Es kommt auf uns an, den flüchtenden Menschen zu helfen. Es kommt auf uns an, klar zu machen, dass die Solidarität mit den verängstigten Menschen in der Ukraine keine billige sein kann, und von uns Opfer beim Teilen fordern wird.
Aber solange der Krieg noch tobt und ungeheure Drohungen im Raume stehen, schwingen in mir immer wieder die Worte des Psalm 121:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Ihr
Michael Lent
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