Suche Frieden und jage ihm nach

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# Aus der Gemeinde ...

Suche Frieden und jage ihm nach

14:20 Uhr, ich parke mein Auto und laufe zügig zur Apotheke, in der ich zu diesem Zeitpunkt noch meine Ausbildung mache.

14:30 Uhr, die Mittagspause ist um und wir öffnen die Türen. Erste Kunden kommen und holen sich ihre Medikamente ab. Wir alle sind gut am Arbeiten und ahnen noch nichts von den Ereignissen, die uns an diesem Abend und in dieser Nacht beschäftigen werden.

17:00 Uhr, die Reinigungskraft kommt ganz aufgeregt in die Apotheke und erzählt uns, dass in den USA etwas ganz Schlimmes passiert sei. Mein erster Gedanke, die Gute übertreibt mal wieder. Sie erzählt uns was sie in den Nachrichten gehört hat. Unter uns Kolleginnen herrscht immer noch die einhellige Meinung, dass es schon nicht so schlimm gewesen sein kann, wie sie erzählt.

18:30 Uhr, wir schließen die Türen der Apotheke und gegen kurz vor 19:00 Uhr verlassen wir alle unseren Arbeitsplatz. Jetzt habe ich das erstmal einen Moment Zeit, um Luft zu holen. Ich sitze im Auto und höre die Meldungen von den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon. Ich kann mir das Ausmaß der Katastrophe erstmal nicht vorstellen. Ich muss daran denken, dass ich kurze Zeit davor Bilder von einem Freund bekommen habe, der zu dieser Zeit in Amerika studiert hat und auf der Aussichtsplattform war. Nun fangen meine Bilder im Kopf doch an zu rattern, die Meldungen im Radio über die Ereignisse hören während der gesamten Autofahrt nicht auf. Zu Hause angekommen läuft bereits der Fernseher, nun erfasse ich das erstmal in Bildern, die schrecklichen Taten. Die Bilder erinnern mich an Bilder aus dem Krieg. Und ich kann mich bis heute glücklich schätzen, dass ich in einem Land lebe, das seit mehr als 70 Jahre sagen kann, dass wir in Frieden leben. Krieg, für viele von uns ist das nur ein Wort, wir wissen zwar um die Unruhen und bewaffneten Auseinandersetzungen in unserer Welt, aber die Erfahrungen, die die Menschen heute noch machen, bleiben uns zum Glück erspart. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns an das Bibelwort aus Psalm 34 erinnern: „Suche Frieden und jage ihm nach“. Denn gerade heute ist es wichtig, dass wir unser entschiedenes Nein sagen zu Rüstungsexporten, zu Gewalt und Eskalation. Und es braucht unser Ja zu einem friedfertigen miteinander. Dieses Psalmwort ist so aktuell, denn es fordert uns auf einzutreten gegen Krieg, Rassimus und Antisemitismus und uns für den Frieden einzusetzen, für einen Frieden ohne Waffengewalt,  für einen Frieden mit konstruktiven Ansätzen, wertschätzend, ausdauernd und einnehmend sind wir aufgefordert dem Frieden nachzujagen.

Mit diesem Gedanken kommen Sie gut durch die neue Woche.

Ihre
Diakonin Kirsten Goltz

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