Friedliches Leben

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# Aus der Gemeinde ...

Friedliches Leben

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12, 21)

„Wie Du mir, so ich Dir“, diesen Spruch kennen Sie sicher, er wird auch oft gelebt. Schlage ich die Zeitung auf, so lese ich fast täglich von Meinungsverschiedenheiten, die eskalieren. Unterschiedliche Ansichten werden nicht diskutiert, der eingeschränkte Blick nur auf die eigene Meinung führt zu Aufregung. Provokationen mit verbalen Angriffen beginnen und enden immer wieder einmal in Tätlichkeiten. Es gibt äußerliche Verletzungen bis hin zum Tod, aber durchaus auch Verletzungen im Innern. Die Eskalation des Bösen hilft keiner Seite das Problem zu lösen. Die friedenstiftende Haltung „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist weit entfernt.

Wir selbst können Bösartigkeiten im Berufsleben, in der Nachbarschaft erfahren, manchmal sogar in der eigenen Familie. Der Paulusbrief sagt dazu: „Lass Dich nicht vom Bösen überwinden.“ Das kostet uns aber einiges: Nämlich Überwindung! Denn reflexartig sind wir gepolt, ebenso wie der Angreifer zu reagieren. Aber was sind die Folgen, wie sieht es dann in unserem Seelenleben aus?

Ich habe erlebt, was im Innern passiert, wenn getroffene Vereinbarungen gebrochen werden, Vertrauen missbraucht, man hintergangen wird. Meine erste Reaktion war eine übliche. Nämlich verbal zurück zu schießen. Aufgebracht sein, die Wut über den Anderen mag kurzfristig ein Ventil sein, aber die negativen Gedanken weiten sich aus und können einen aus dem Gleichgewicht bringen. „Vergelte Böses nicht mit bösem, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“

Diese Empfehlung des Paulus, fußend auf Jesu vergebendes Handeln in solchen Situationen, ist eine Lebenshilfe. Sich dem Anderen zuwenden, auch wenn es einem noch so schwer fällt, kann allen hilfreich sein. Den Anderen als Nächsten zu sehen, der mit seinen Taten auf Abwegen ist, hat mir geholfen, die Kollegin nicht mehr tunlichst zu meiden, sondern sie als Mensch, als Kind Gottes, anzusehen, auch wenn ihr Tun bösartig ist. Durch Gottes Wort und einen Freund, der mir das noch verdeutlichte, hatte ich seelische Unterstützung und Kraft bekommen, ihr ohne Scheu und schlechte Gedanken gegenüberzutreten. Vor gemeinsamen Sitzungen betete ich zu Jesus um ein friedliches Miteinander. Das anfängliche, niederdrückende Gefühl der Wut verschwand immer mehr und ich betrachtete die Frau als ein Kind Gottes, wenn auch als eines mit einem schon sehr besonderen Verhalten. Wir sehen uns heute nur noch selten, aber wenn wir uns treffen, begrüßen wir uns mit einem Handschlag.

Du sollst nichts Böses mit Bösem vergelten. Diese Ausrichtung auf Jesus kann, auch wenn man es anfänglich vielleicht nicht recht glauben will, in unserem täglichen Leben zu unserem Seelenfrieden führen.  

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. (Paulusbrief an die Philipper 4,7)

Kommen Sie gut und gesund durch die kommende Woche, dies wünscht Ihnen

Dr. Rolf Dieter Wegner 

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