Von Gott bewegt

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# Tageslosung mit Auslegung

Von Gott bewegt

Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.
(4.Mose 22,18)


Im 4. Buch Mose wird berichtet, dass Bileam, ein angesehener Prophet aus dem Zweistromland, von dem König der Moabiter, Balak, mit dem Versprechen auf Reichtum angeheuert wird, das Volk Israel mit einem Fluch zu belegen. Balak sind die Israeliten, die sich am Ende der langen Wüstenwanderung noch in seinem Gebiet als Migranten aufhalten, ein Dorn im Auge.

Er hofft, dass sie kriegerisch leichter zu vertreiben sind, wenn ein göttlicher Fluch auf ihnen liegt. Während Bileam - auf Gottes Geheiß - das Ansinnen von Balaks Gesandten zunächst deutlich ablehnt, ist er bei einem zweiten Besuch von Balaks Gefolgsleuten sich selber nicht im Klaren, wie er handeln soll. Er spricht zwar den Satz: „Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN“. Doch dann zieht er auf seiner Eselin mit Balaks Gesandten Richtung Moab, ohne das wirkliche Ziel und den Ausgang seiner Mission zu kennen.

Unterwegs hat er eine heftige Auseinandersetzung mit seiner Eselin, die sich weigert weiterzugehen, weil sie den Boten Gottes sieht, der sich beiden in den Weg gestellt hat. Erst nach heftigem Streit mit der – wie in einer Fabel - sprechenden Eselin erkennt Bileam, dass er mit seinem unklaren Verhalten gegenüber Gott, sich selbst und König Balak in „eine Klemme“ geraten ist. Bileam wird trotz allem von Gott nicht zurückgeschickt und setzt seine Reise nach Moab fort.

Sein abschüssiger Weg, auf den er sich begeben hat, wandelt sich aber auf eine erstaunliche Weise. Die von König Balak unter großem Aufwand betriebenen drei Opferzeremonien zum Fluch über das Volk Israel geraten unter Bileam zu einem dreimaligen Segen. Gegenüber dem erzürnten Balak rechtfertigt er seine Taten mit den gleichen Worten wie eingangs: „Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN“. (4. Mose 24, 13). Nun ist er aber - vielleicht nicht ganz freiwillig - mit sich selbst und mit Gott im Klaren über seine Mission und lässt auch König Balak nicht im Unklaren.

Die vielschichtige, allzu menschliche Geschichte Bileams sollte auch uns Mut machen, dass Gott bei fragwürdigen und zweifelhaften Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen, sich nicht von seinen Zielen abbringen lässt; dass er sich von seinem Segen für die Menschheit nicht abbringen lässt.

Angesichts des morgigen Pfingstfestes wünsche ich uns allen, dass auch wir uns in unseren Taten von Gottes Zielen bewegen lassen.

Ihr
Dr. Michael Lent

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