Sollen wir Gott fürchten?

Sollen wir Gott fürchten?

Sollen wir Gott fürchten?

# Tageslosung mit Auslegung

Sollen wir Gott fürchten?

Der Herr hat gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
(Psalm 147,11)


Sollen wir Gott fürchten? Furcht ist ein Gefühl, das Menschen kennen, das jeder von uns kennt, seit Adam und Eva. Ein Gefühl, das nur selten Kräfte weckt, viel eher aber Flucht auslöst, ein Abwenden.

Will Gott das? Sollen wir ihn fürchten? Nein! Unser Gott ist gnädig und gütig. Er möchte, dass wir uns ihm zuwenden. Er ist voll unermesslicher Liebe zu allen Menschen, daran erinnert uns gerade die jetzige Passionszeit mit dem Osterwunder an ihrem Ende.

Unser Losungswort muss im Zusammenhang des gesamten Psalms gesehen werden. Es ist eingebettet in Gotteslob. Der Psalmbeter ist voller Lob, er dankt Gott für all dass, was er uns Menschen schenkt. Nur ein einziger Vers, gerade der, der unserem heutigen Losungswort vorangeht, drückt aus, was Gott missfällt: „Er hat kein Gefallen an der Stärke der Rosse und den Schenkeln des Mannes“. Für mich bedeutet dies: Gott hat kein Gefallen an Menschen, die sich stark fühlen und dabei ohne Rücksicht und Nächstenliebe handeln. Kein Gefallen an Menschen, die mit Macht und Gewalt ihren Egoismus durchsetzen. Danach kommt gleich unser heutiger Vers: „Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.“ Für mich bedeutet daher „ ... die ihn fürchten ...“: Wir sollen in Ehrfurcht vor ihn treten, ihn achten. Nicht Furcht, sondern Ehrfurcht ist gemeint, die Anerkennung der Würde Gottes, daran hat er Gefallen. Richten wir uns danach aus, können wir auf seine Güte hoffen. Auf ihn unsere ganze Hoffnung setzen.

Ja, Gott ist voller Liebe. Eine Liebe, die so unendlich groß ist, dass er seinen Sohn für uns in den Tod gab. Mit Jesus haben wir einen Bruder, der für immer bei uns ist und uns leitet. Wir können Vertrauen in ihm finden, er schenkt uns ewiges Leben. Jesus ist das Licht auf unserem Lebensweg, unsere Stärke.

Vertrauen Sie darauf in Ihrem Leben, in guten wie in schlechten Zeiten, vertrauen Sie am heutigen Tag darauf. Der Allmächtige wird mit seiner Güte bei uns sein. Wir können unsere Ängste und Nöte auf ihn werfen, gerade auch in der jetzigen Zeit, und mit Bonhoeffers Worten beten:

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost was kommen mag
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

Bleiben Sie behütet, wünscht
Dr. Rolf-Dieter Wegner

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