Ab und zu erzählen mir Menschen, sie glauben nicht an Gott. Und manchmal frage ich nach, an welchen Gott sie denn nicht glauben. Oft stellt sich dann heraus, dass ich an diesen Gott auch nicht glaube.

Viele Menschen betrachten Gott als eine Art Oldtimer, etwas das früher vielleicht sinnvoll und nützlich war, inzwischen aber überholt und irrelevant ist, ein Auslaufmodell – wie der alte Mann mit dem Bart. Also glauben sie nicht mehr an „Gott“. Und oft denken sie, dass sei auch der Gott, über den in den Kirchen gepredigt wird. Was aber vielleicht daran liegt, dass sie schon lange nicht mehr da waren.

Gleichzeitig machen viele Menschen die Erfahrung, dass es mehr als Alles im Leben geben muss, mehr als arbeiten, essen, schlafen, Geld ausgeben oder Kinder großziehen. Die Schauspielerin Jane Fonda, die sich vor einigen Jahren entschied, Christin zu werden, beschreibt diese Erfahrung in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazin so: »Ich spürte, wie etwas Erhabenes anfing, in mir zu summen.«

Für Menschen, die Probleme mit der Oldtimer-Vorstellung von Gott haben und zugleich spüren, dass es mehr als Alles geben muss, hat Rob Bell sein Buch: »Mit Dir. Für Dich. Vor Dir. Was Gott ist. Und was nicht.« (erschienen bei Gerth Medien)geschrieben. Es ist einfach zu lesen und zugleich anspruchsvoll. Es handelt von Alltagserfahrungen, Quantenphysik, Evolutionstheorie, Surfen vor der kalifornischen Küste, verblüffenden Einsichten aus alten biblischen Texten und von der Frage: Was Gott ist, und was nicht. Und: Was all das mit uns zu tun hat?

Wenn Sie Lust haben auf eine ebenso unterhaltsame wie herausfordernde Urlaubslektüre, kann ich Ihnen sein Buch nur sehr ans Herz legen.

Ihr
PfarrerJean-Otto Domanski  

(Foto: Pixabay)