Monatsspruch April 2018: »Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.« (Johannes 20,21)

Maria Magdalena ist verrückt.
Glauben Sie nicht?
Lesen Sie mal nach im Johannesevangelium: Kapitel 20, Verse 11 bis 22.
Inmitten dieser Zeilen steht der Monatsspruch für April.
Mit Trauer und Angst sind die Jüngerinnen und Jünger zusammen.
Am ersten Abend der Woche. Der ersten Woche danach.
Dunkel ist es im Haus.
Verrammelt sind Fenster und Türen.
Das Grab ist leer.
Und Maria Magdalena verrückt: Ich habe den Herrn gesehen.
Von wegen! – Der ist nicht mehr da.
Maria ist verrückt. Verrückt vor Trauer.
Weil mit Jesus die Hoffnung gestorben ist. –
Niemand redet.
Was wird jetzt aus ihnen? – Ungedachte Gedanken.
Sie gehören zusammen. Auch wenn er fehlt.
Schmerz scheint aus der Lücke, die niemand füllen kann.
An diesem ersten Abend.
Ein Wort zerreißt die Stille: Friede!
Friede sei mit euch, sagt einer.
Jesus ist es.
Und er zeigt seine Wunden.
Aus ihnen leuchtet Hoffnung.
Hell scheint das Osterlicht hindurch.
Mitten in die Dunkelheit des Hauses.
Friede sei mit euch!
Trostwort.
Auferstehungswort.
So wie mein Vater mich gesandt hat, sende ich euch.
Ich blase euch an mit dem Heiligen Geist.
Mit dem Schöpfungsatem.
Mit Leben, das kein Ende findet.
Ein sanftes Sausen in den Gesichtern:
Ich bin bei euch alle Tage.
Ich lasse euch nicht allein mit Trauer und Angst.
Ich lasse euch nicht in der Dunkelheit.
Geht hinaus! An diesem ersten Abend.
Geht hinaus an allen Tagen!
Geht mit meinem Frieden und mit meinem Geist. –
Und plötzlich ist Maria verrückt. Verrückt vor Freude!

Vikar Stefan Jankowski