02/07/2024 0 Kommentare
Unendliche Gottesliebe
Unendliche Gottesliebe
# Aus der Gemeinde ...
Unendliche Gottesliebe
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.
Matthäus 20,28
Ist es nicht eine schöne Vorstellung, die alltäglichen Aufgaben einfach abzugeben, sich bedienen zu lassen? Vielleicht so ähnlich wie die Prinzessin oder der Prinz in einem Märchen oder, heutzutage, wie manch ein Prominenter. Und dann die gewonnene Zeit dafür aufzuwenden, sich allein um die eigene Verwirklichung zu kümmern. Mag dies super klingen und anfangs auch sein, endet dies nicht selten in Problemen. Im Überschwang verliert man vielleicht die Bodenhaftung, und immer wieder lesen wir, dass Menschen dabei die Kontrolle über den eigenen Körper, die eigenen Sinne verlorengeht.
Der begrenzte Blick allein auf sich selbst kann auch dazu führen, dass man nur noch Kontakte mit einer kleinen Gruppe von Menschen hat, zumeist Gleichgesinnte. Dadurch kann die breite Sicht auf die „normale“ Gesellschaft verloren gehen, auf die Vielfalt der verschiedenen Ansichten, Probleme und Sorgen, die Menschen haben.
»Wer sich allein verwirklichen will, der baut sich nur sein eigenes Gefängnis«, so drückte es 1988 der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker aus.
Auch dann, wenn es ein goldener Käfig ist, bleibt es ein Gefangensein. Es ist eine Geiselhaft, eine Geiselhaft des Egoismus. Wir brauchen nur in die Zeitung zu sehen, um das Abgehobene, das Weltentfremdete einiger Menschen zu erkennen. Wie fassungslos grausam Menschen werden, wenn sie allein auf sich sehen, sich selbst zum Maßstab aller Dinge machen, erleben wir gerade im Krieg gegen die Ukraine. Nicht der kleinste Hauch von Menschenliebe.
Wie halten wir es im Kleinen, in unserer Welt, im täglichen Leben? Was uns sozusagen immer wieder in Geiselhaft nehmen kann, ist etwas, was wir eigentlich gar nicht wollen: eben nur auf unseren Vorteil bedacht zu sein. Aber, welcher Mensch ist ohne Schuld? Wir können uns selber daraus nicht befreien, keine eigenen Anstrengungen können uns daraus loskaufen.
Doch Jesus tut es. Er tut es für uns. Er setzt sich mit seiner grenzenlosen Liebe für uns ein. Er, der mit göttlicher Macht ausgestattet ist, gibt sich als Lösegeld für uns hin, dafür ist er gekommen, so steht es im Wochenspruch. Er lässt sich für uns im Garten Gethsemane gefangen nehmen. Er lässt sich für uns zum Opfer am Kreuz machen, und er gibt sein Leben für uns hin.
Und der Auferstandene ist der Weg, die Wahrheit und das Leben - für jeden, der darum bittet. Denn nur die Liebe, die Liebe Gottes kann wirkliches Leben schenken und die Welt verwandeln. Wenn wir in unserem Leben immer wieder den Blick nicht nur auf uns, sondern auch auf den Nächsten richten, dann folgen wir Jesu Weg. Und erfüllen den zweiten Teil des höchsten Gebots, das Gott uns gegeben hat.
So sagt Jesus im Matthäus-Evangelium: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» (Matthäus 22, 37.38)
Dem Nächsten beizustehen gibt auch etwas zurück. Die Freude und Dankbarkeit, die zurückkommen, rufen in unserem Innern Glücksgefühle hervor. Das erleben wir immer wieder und werden dabei auch an Gottes ewige Liebe zu uns erinnert.
Ich wünsche Ihnen eine Woche voller Glück, bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr
Rolf-Dieter Wegner
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